Das kostet der VW California wirklich!
Ihr wollt einen VW California kaufen oder habt Euch gerade einen Bulli angeschafft? Dann bekommt ihr hier eine realistische Übersicht, was da finanziell auf euch zukommen kann. Der VW California ist kein Geheimtipp – er ist teuer, und das nicht nur in der Anschaffung. Auch im Unterhalt kann einiges zusammenkommen. Wir haben alle Kosten rund um unseren Bulli gesammelt, von Kaufpreis und Finanzierung bis hin zu Versicherung, Steuern, Wartung und Reparaturen. Wir waren selbst überrascht, was da in den ersten zwei Jahren schon alles zusammenkam.
Inhaltsverzeichnis
Unser VW California: Modell & Sonderausstattung
Wir fahren einen VW T6.1 California Ocean Edition mit 150 PS Dieselmotor. Der Bulli wurde im April 2021 zum ersten Mal zugelassen. Seit Mai 2022 gehört er uns. Es ist unser erster eigener VW Bus. Früher sind wir als Kinder mal im T3 mitgefahren, aber so richtig bewusst erleben wir das Bulli-Gefühl jetzt zum ersten Mal – und das hat für uns seinen ganz eigenen Fahrspaß. Auch wenn man heute nicht mehr wie früher direkt auf der Vorderachse sitzt, fühlt sich das Fahren im California ganz besonders an.
Sonderausstattung und technische Merkmale
Unser VW California kommt mit einigen Extras, die uns beim Kauf wichtig waren. Dazu gehören unter anderem:
- Digitales Cockpit (gerade in UK Gold wert)
- ACC (automatische Distanzregelung)
- Side Assist (Totwinkel-Assistent)
- Das mittlere Navigationssystem (noch mit echten Lautstärkereglern)
- DSG (Doppelkupplungsgetriebe)
Natürlich ist auch die Ocean-Ausstattung mit an Bord, also inklusive Küchenzeile. Wer sich dafür im Detail interessiert, dem verlinken wir am Ende auch noch mal unsere Roomtour durch den Bulli.
Warum VW California gebraucht kaufen?
Wir haben unseren VW California als Gebrauchtwagen gekauft – aus erster Hand von einer Bulli-Vermietung. Ausschlaggebend war für uns vor allem die sofortige Verfügbarkeit. Wir wollten direkt losfahren und nicht ein Jahr oder länger auf ein Neufahrzeug warten.
Zum Zeitpunkt des Kaufs war die Nachfrage extrem hoch und neue Fahrzeuge waren kaum zu bekommen. Eine Bestellung hätte bedeutet, rund 6.000 bis 7.000 Euro mehr zu zahlen – ohne nennenswerte Rabatte – und zusätzlich mit einer Lieferzeit von über einem Jahr zu rechnen. Das kam für uns nicht in Frage. Deshalb haben wir uns bewusst für einen Jahreswagen entschieden.
Die Ersparnis im Vergleich zum Neupreis war zwar zu dem Zeitpunkt nicht riesig, aber akzeptabel angesichts der damaligen Marktlage. Wir wollten vor allem ein sofort verfügbares Fahrzeug, mit dem wir direkt losreisen konnten.
Produktionsstopp beim T6.1 (letzter echter Bulli)
Mittlerweile wirde die Produktion des T6.1 sogar eingestellt. Neue Bestellungen sind nicht mehr möglich. Es gibt vereinzelt nur noch Lagerfahrzeuge bei den Händlern, die nun nach und nach abverkauft werden. Das bedeutet: Wer heute noch einen T6.1 California haben möchte, muss sich zwangsläufig auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsehen.
Vergleich mit dem Nachfolger VW T7
Der Nachfolger auf Basis des neuen Multivan „T7“, war für uns keine Option. Er basiert nicht mehr auf dem Transporter, sondern auf einer Pkw-Plattform. Das Raumkonzept hat sich komplett verändert – insbesondere durch die zweite Schiebetür. Die hat zwar Vorteile, aber auch einige entscheidende Nachteile.
Denn das neue Ocean-Modell hat uns, vor allem was das Platzangebot angeht, nicht überzeugt. Für uns ist das kein echter Nachfolger für unseren VW California. Deshalb sind wir froh, dass wir noch ein T6.1-Modell bekommen haben, mit dem wir zufrieden sind und auf einen guten Werterhalt hoffen.
Was hat unser VW California gekostet?
Wir haben unseren VW T6.1 California Ocean im Mai 2022 gekauft. Das Fahrzeug war zu dem Zeitpunkt gut ein Jahr alt und wurde im April 2021 erstmals zugelassen. Wir haben ihn bei einem TradePort gekauft, also einem offiziellen VW-Gebrauchtwagenzentrum.
Kilometerstand, Vorbesitzer und Zustand
Zum Kaufzeitpunkt hatte unser Bulli rund 26.800 Kilometer auf dem Tacho. Das Fahrzeug stammte aus einer gewerblichen Bulli-Vermietung und damit schon eine bewegte Vorgeschichte. Uns war bewusst, dass wir damit ein gewisses Risiko eingehen – aber für uns zählte in erster Linie die gute Ausstattung und die sofortige Verfügbarkeit.
Preis, Finanzierung, Zinsen
Der Bruttoneupreis unseres Modells lag im Jahr 2021 bei knapp 84.000 Euro. Wir haben 77.000 Euro gezahlt – also etwa 8 % unter Neupreis. Wir haben 15.000 Euro Anzahlung geleistet und den Rest finanziert – also 62.000 Euro. Damals gab es ein Finanzierungsangebot mit 1,99 % effektivem Jahreszins. Die Zinskosten über die vierjährige Laufzeit betragen fast 3.800 Euro. Insgesamt landen wir damit bei rund 80,800 Euro für das Fahrzeug.
Kostenpunkt | Betrag |
---|---|
Anzahlung | 15.000 € |
Finanzierungsbetrag | 62.000 € |
Zinskosten | 3.800 € |
Gesamtkosten | 80,800 € |
Für uns war das in Ordnung – wir hatten kein Schnäppchen erwartet, wollten unbedingt einen verfügbaren California in genau dieser Ausstattung und können uns die monatliche Belastung leisten.
Laufende Unterhaltskosten vom VW California
Der VW California kostet auch nach der teuren Anschaffung jede Menge Geld. Allein die Kfz-Steuer beträgt 220 Euro pro Jahr, also 440 Euro in zwei Jahren. Für die Versicherung haben wir in dieser Zeit auch über 2.000 Euro gezahlt. Zusätzlich haben wir nach Ablauf der Werksgarantie eine Garantieversicherung abgeschlossen, die uns 772 Euro kostete. Im zweiten Jahr haben wir die Garantieversicherung auf monatliche Zahlung umgestellt. Wir zahlen jetzt ca. 77 Euro im Monat, bisher zwei Raten, also nochmal rund 154 Euro zusätzlich.
Wartungskosten und Reparaturen
Die erste Wartung mit Öl- und Filterwechsel kostete uns knapp 408 Euro. Hinzu kam ein Steinschlag in der Windschutzscheibe. Der Schaden war so groß, dass die Scheibe komplett ersetzt werden musste. Das kostete 1.115 Euro, wovon wir 150 Euro Selbstbeteiligung übernehmen mussten – den Rest hat die Versicherung gezahlt. Im zweiten Jahr kam eine große Wartung auf uns zu – inklusive:
- Inspektion mit Ölwechsel
- Prüfung und Einstellung der Scheinwerfer
- Austausch des Pollenfilters
- Wechsel der Bremsflüssigkeit
- Reinigung und Pflege des Schiebefensters
- DSG-Ölwechsel inkl. Dichtringe
- Software-Update
- Kontrolle eines Gurtes im hinteren Bereich
- Prüfung und Schmierung des Türscharniers (wegen beginnender Rostbildung)
Zusätzlich mussten alle vier Reifen ersetzt werden. Wir fahren Allwetterreifen, und der erste Satz war nach drei Jahren bereits abgefahren. Das allein hat rund 660 Euro gekostet.
Diese große Wartung belief sich insgesamt auf 2.105 Euro. Ein Teil der Arbeiten – insbesondere die undichte Dichtung am Aufstelldach – wurde von VW auf Kulanz übernommen.
TÜV, Gasprüfung und sonstige Kosten
Kurz nach der großen Wartung kamen noch TÜV, Abgasuntersuchung und eine Gasprüfung dazu. Auch wenn die Gasprüfung noch nicht verpflichtend war, wollten wir hier auf Nummer sicher gehen. Diese drei Posten zusammen kosteten nochmal 215 Euro.
Gesamte Unterhaltskosten nach zwei Jahren
In den ersten zwei Jahren sind bei uns insgesamt über 6.000 Euro an Unterhaltskosten zusammengekommen – ohne Sprit, Reisen oder Zubehör.
Kostenpunkt | Betrag |
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Kfz-Steuer | 440 € |
Kfz-Versicherung | 2.135 € |
1. Garantieversicherung | 772 € |
Kleine Wartung (Öl, Filter) | 477,12 € |
Austausch Windschutzscheibe | 150 € (SB) |
2. Garantieversicherung | 154,16 € |
Große Wartung (inkl. Getriebeöl & Reifen) | 2.105,86 € |
TÜV, AU, Gasprüfung | 214,98 € |
Gesamtkosten (2 Jahre) | 6.449,28 € |
Lohnt sich der VW California für uns?
Trotz dieser hohen laufenden Kosten lieben wir unseren Bulli. Gerade weil der T6.1 nicht mehr neu bestellbar ist und es (bald) nur noch Gebrauchte gibt, rechnen wir mit einem stabilen Wiederverkaufswert – auch wenn wir auf absehbare Zeit keinen Verkauf planen.
Der neue California auf Basis vom Multivan ist das für uns kein echter Ersatz. Deshalb sind wir froh, dass wir unseren T6.1 haben. Für uns ist der Bulli auch viel mehr als nur ein Auto. Es geht ums Reisen, ums Camping, ums Draußensein. Der VW California ist ein Teil unseres Familienlebens geworden – im Alltag und durch all die Ausflüge und Urlaube, die wir damit gemacht haben. Das Camping, das Bulli-Gefühl, das hohe Sitzen – all das macht für uns einen echten Unterschied.
Ihr habt schon länger einen Campervan und selbst die ersten Jahre an Wartung etc. hinter Euch? Dann schreibt gerne in die Kommentare, was Ihr bisher zahlen musstet!