20 Tipps zum Diebstahlschutz beim VW California

Was können wir tun, um unseren geliebten VW Bus vor Diebstahl zu schützen? In diesem Beitrag wollen wir einige Tipps und Recherchen vorstellen, die euch dabei helfen können, euer Fahrzeug besser zu schützen und potenzielle Diebe abzuschrecken.

Inhaltsverzeichnis:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Diebstahl-Statistik

Der ADAC hat kürzlich eine neue Statistik für das Jahr 2021 veröffentlicht: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 9.805 Pkw gestohlen, das sind immerhin 8% weniger als im Jahr 2020. Zum Vergleich: In den 90er Jahren wurden jährlich rund 100.000 Fahrzeuge gestohlen. Trotz der positiven Tendenz verursacht Autodiebstahl immer noch hohe Schäden – insgesamt 187 Millionen Euro im Jahr 2021.

Interessanterweise gibt es deutliche regionale Unterschiede bei den Diebstählen: Die meisten Autos werden in Berlin gestohlen (2.200 Stück), während in Hamburg 712 und in München sogar nur 72 Fahrzeuge entwendet wurden. Generell wird im Süden Deutschlands weniger geklaut als im Norden. Leider ist für alle California-Fahrer die meistgeklaute Automarke VW, gefolgt von Audi und Mercedes.

Auch in den Urlaubsländern gibt es Unterschiede beim Autodiebstahl. Laut Focus Online ist Italien Spitzenreiter, gefolgt von Tschechische Republik, Schweden, Frankreich und Griechenland. Am wenigsten Autodiebstähle gibt es hingegen in Dänemark, gemessen an der Relation zu 100.000 Einwohnern.

Kein hundertprozentiger Schutz

Was können wir also tun, um unser Auto vor Diebstahl etwas sicherer zu machen? Man muss ganz klar sagen, dass man den Diebstahl nie zu 100% verhindern kann. Wenn jemand ein Auto unbedingt haben möchte, dann kann er es irgendwie immer klauen, da es unterschiedlichste Schwachstellen gibt. Aber je mehr Sicherheitssysteme man hat, desto mehr Zeit kann man gewinnen und desto schwieriger macht man es natürlich dem potenziellen Dieb. Daher sollte man auf einige Dinge setzen.

Wir haben also recherchiert, welche Möglichkeiten es gibt. Natürlich haben wir nicht alle im Einsatz, und über manche kann ich etwas erzählen, aber ich möchte auch nicht alles verraten. Dennoch werden wir einige interessante Aspekte ansprechen. Es sind nämlich definitiv einige Dinge dabei, von denen wir überhaupt nicht wussten, dass es sie gibt. Als Einsteiger sind wir noch neu in diesem Bereich, aber wir denken, auch ihr werdet einige neue Informationen erfahren.

1. Alarmanlage

Einer der Klassiker im Diebstahlschutz ist natürlich eine Alarmanlage. VW bietet den California auf Wunsch mit einer ab Werk verbauten Alarmanlage an, allerdings sind diese oft leicht zu umgehen. Wir haben uns daher gleich nach Abholung unseres Bullis für den Einbau einer Pandora Camper-Alarmanlage entschieden. Diese ist mit einer zusätzlichen Fernbedienung bzw. einem Dongle ausgestattet, der einen zweiten Faktor zur Zutrittskontrolle darstellt. Dadurch benötigt man immer zwei Dinge, um das Fahrzeug ohne Alarm zu öffnen: den Fahrzeugschlüssel und die Alarmanlagen-Fernbedienung. Auch beim Camping aktivieren wird die Alarmanlage in einem speziellen Modus, der die Bewegungs- und Innenraumsensoren deaktiviert. So schlafen wir ruhiger und verhindern dennoch Fehlalarme. Folgende Features und Erweiterung können bei einer Alarmanlage sinnvoll sein:

  • GPS-Tracker: Ein GPS-Tracker ist ein Gerät, das den Standort des Fahrzeugs überwacht und bei Bedarf an den Besitzer übermittelt. Dies kann besonders nützlich sein, wenn das Auto gestohlen wird, da es die Chance erhöht, das Fahrzeug wiederzufinden. Es gibt verschiedene Alarmanlagen von unterschiedlichen Herstellern, die einen GPS-Tracker enthalten. In Kombination mit anderen Sicherheitsmaßnahmen kann ein GPS-Tracker dazu beitragen, das Auto besser vor Diebstahl zu schützen.
  • Jamming-Alarm: Diebe können zwar versuchen, die Ortung des Fahrzeugs durch GPS-Blockierung (sogenanntes Jamming) zu verhindern, aber einige Alarmanlagen erkennen auch solche Versuche und reagieren darauf. Zum Beispiel können zusätzliche Sirenen ausgelöst werden, wenn die Verbindung zur Alarmanlage verloren geht, sodass das Fahrzeug zumindest auf sich aufmerksam macht, selbst wenn die Alarmanlage nicht mehr mit der Außenwelt kommunizieren kann.
  • Wegfahrsperre: Die meisten Fahrzeuge haben heutzutage eine Wegfahrsperre, die man jedoch durch eine zusätzliche Sperre noch sicherer machen kann. Denn gerade die serienmäßigen Wegfahrsperren können von Dieben schneller übergangen werden, da diese bekannt und gut dokumentiert sind.
  • Sensoren: Neigungs- und Erschütterungssensoren können verhindern, dass das Auto abgeschleppt oder wegtransportiert wird, ohne dass die Alarmanlage auslöst. Glasbruchsensoren sind ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung, um beim Einschlagen der Scheiben Alarm auszulösen. Hier gibt es zwei Verfahren: Luftdruck- und Schallsensoren.

2. Getriebesperre

Die Getriebesperre „Bearlock“ verhindert, dass die Gänge geschaltet werden können, ohne das Schloss mit dem zugehörigen Schlüssel zu entsichern. Bei Automatik-Getriebe verbleibt die Schaltung in der P-Stellung, bei manuellem Getriebe im Rückwärtsgang. Die Stärke des Bearlock-Systems liegt in seiner einfachen und robusten Konstruktion, die keine Elektronik beinhaltet und somit schwerer zu überwinden ist. Zwar kann auch dieser Schutz entfernt werden, dies dauert aber wohl einige Zeit.

Bearlock Getriebesperre
Mit dem Bearlock lässt sich ohne Schlüssel kein Gang einlegen.

3. Lenkradkralle

Eine Lenkradsperre oder ein Disklok schützt das Lenkrad vor Dieben und macht das Fahrzeug schwerer steuerbar. Wir haben uns für ein Disklok entschieden, da es sich um eine mechanische Lenkradsperre handelt, die das gesamte Lenkrad abdeckt und somit einen wirksameren Schutz gegen Diebstahl bietet. Bei „normalen“ Lenkradkrallen hört man immer wieder, dass diese oder das Lenkrad einfach durchgetrennt wurden, um den Diebstahlschutz zu entfernen.

Diskloc LenkradSchloss
Das Diskloc umschließt das gesamte Lenkrad und kann so nicht leicht entfernt werden.

4. Pedalschloss

Das Pedaloc hat eine ähnliche Funktion wie ein Lenkradschloss, ist jedoch für die Pedale konzipiert. Dabei wird eine Vorrichtung vor den Pedalen angebracht und verschlossen, teilweise mit mehreren Schlössern. Dies verhindert die Bedienung der Pedale, ohne die Konstruktion zu entfernen, was Zeit kostet und hoffentlich abschreckend für potenzielle Diebe wirkt. Das Produkt wird in Kleinserie in Deutschland hergestellt und an Mitglieder des TX Board vertrieben. Es ist in verschiedenen Ausführungen von T5 bis T6.1 erhältlich. Leider können wir keine Bilder zeigen, da der Hersteller dies nicht wünscht, um seine Kunden zu schützen.

5. Lenkstangenschloss

Für die Lenkung gibt es ebenfalls eine Sperre, den sogenannten Garant Block. Dieser kann an der Gelenkstange angebracht und verriegelt werden. Das System wurde im Video von Octovan vorgestellt. Momentan ist es schwierig, an das Produkt heranzukommen, da sie nicht leicht erhältlich sind.

6. Trennschalter für die Autobatterie

Ein Trennschalter für die Autobatterie verhindert, dass das Fahrzeug gestartet werden kann, ohne die Batterie wieder anzuklemmen. Allerdings ist dies für moderne Fahrzeuge wohl weniger geeignet, um die Boardelektronik nicht zu stören.

7. OBD-Sicherung

Die serienmäßige Wegfahrsperre oder Alarmanlage kann unter Umständen leicht von Dieben umgangen werden. Dies hängt mit der OBD-Schnittstelle zusammen. Diese ermöglicht den Zugang zum Bordcomputer des Autos und befindet sich beim Sicherungskasten, direkt unter dem Lenkrad. Eigentlich ist dies für Werkstätten gedacht, um Fehler auszulesen. Allerdings können Kriminelle auf diese Weise auch nachgemachte Schlüssel anlernen und die serienmäßige Wegfahrsperre umgehen oder die werkseitige Alarmanlage deaktivieren.

Deshalb gibt es den OBD Saver, ein physischer Schutz aus Metall, der vor dem Stecker angebracht wird, um den Zugang zu erschweren. Dies ist eine ziemlich geniale Lösung, die zudem nicht besonders teuer ist.

8. Fenstersicherungen

Gerade bei den Kastenwagen sind diese Plastik-Aufstellfenster, wie man sie von Wohnwagen kennt, relativ leicht zu knacken und günstig zu ersetzen. Es gibt einige Geschichten, in denen diese Fenster einfach entfernt wurden, um ins Auto einzusteigen. Beim VW Bus ist dieses Fenster zwar kleiner, aber man könnte trotzdem hereingreifen oder sogar einsteigen, wenn man klein und schmal ist. Man könnte denken, dass die werksseitig verbauten Glas-Schiebefenster stabiler sind, aber das ist leider nicht unbedingt der Fall.

Die Fenstersicherung soll das leichte Öffnen verhindern.

Die Firma Wolfshund Camping hat auf einer Messe demonstriert, wie leicht man diese Fenster ohne Beschädigung des Glases eindrücken kann, da es sich beim Rahmen um eine Plastikkonstruktion handelt. Deshalb gibt bieten sie eine Fenstersicherung an, die hinter das Fenster geklemmt wird, um das Eindringen zu erschweren oder zu verhindern – eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme.

9. Ersatzradsicherungen

Die VW Busse verfügen in der Regel über ein Ersatzrad, das unter dem Fahrzeug angebracht ist. Je nachdem, ob man eine Alufelge auf dem Ersatzrad hat, kann es ziemlich wertvoll sein. Um das Ersatzrad zu entfernen, muss man normalerweise nur zwei Schrauben zu lösen. Das ist natürlich wichtig, damit man im Bedarfsfall leicht Zugang zum Ersatzrad hat. Dies macht es Dieben jedoch genauso leicht, das Ersatzrad zu entwenden. Daher soll der sogenannte SpareSafe Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um eine Ersatzradsicherung, die verhindern soll, dass das Rad einfach entwendet werden kann.

10. Zusatzschlösser

Leider sind auch die Schiebetüren eine Schwachstelle von Bullis und Kastenwagen. Bei einem Nachbarn von uns, der einen Transporter ohne Fenster besitzt, wurde ein Loch in die Schiebetür geschnitten, um diese dann von innen am Griff zu öffnen. Das Auto wurde zwar nicht gestohlen, aber eingebrochen und Werkzeug entwendet. Das kann natürlich auch bei Campervans passieren.

Um dies zu verhindern, gibt verschiedene Zusatzschloss, wie zum Beispiel das Vanlock von Thule, das auch schon bei VW Bussen zu sehen war. Allerdings muss man diese Schlösser in der Regel außen am Fahrzeug anbringen, was bedeutet, dass man Löcher bohren und das Zusatzschloss verschrauben muss. Das ist besonders bei Neuwagen etwas unangenehm, aber es kann verhindern, dass die Schiebetür leicht geöffnet werden kann. Daher ist es vor allem auch dann eine sinnvolle Ergänzung, wenn man keine Alarmanlage hat.

Zehn weitere Tipps und Tricks

Es gibt auch noch ein paar günstige Alternativen und generelle indirekte Diebstahlschutzmaßnahmen, die ihr in Betracht ziehen könnt:

  • Dashcam: Eine Dashcam kann während des Parkens aufnehmen und das Umfeld überwachen. Dadurch kann sie potenzielle Diebe abschrecken und Aufzeichnungen von verdächtigen Aktivitäten ermöglichen.
  • Gaswarner und Kohlenmonoxidsensor: Diese Sensoren könnt ihr im Fahrzeug installieren, um vor Gaslecks oder KO-Gas zu schützen. Dadurch wird verhindert, dass ihr bewusstlos werdet und in das Fahrzeug währenddessen eingebrochen wird.
Ein Gaswarner soll vor Gaslecks und K.O.-Gas warnen.
  • Auffällige Lackierung oder Folierung: Ein Fahrzeug mit einer auffälligen Lackierung oder Folierung könnte potenzielle Diebe abschrecken oder beim Wiederfinden helfen.
  • Stellplatz mit Tor oder Videoüberwachung: Stellt das Fahrzeug an einem sicheren Ort ab, z. B. auf einem Privatparkplatz, hinter einer Schranke oder in einer Garage. Überwacht den Stellplatz mit einer Kamera und lasst euch benachrichtigen, wenn Bewegungen erkannt werden.
  • Türen mit Spanngurten sichern: Befestigt Spanngurte an den Türgriffen von innen, um das Öffnen der Türen zu erschweren.
  • Fahrersitz drehen: Dreht den Fahrersitz, um das Fahrzeug weniger einladend für Diebe wirken zu lassen.
  • Leerer Tank: Lasst das Fahrzeug nicht mit vollem Tank stehen, um Diebstahl von Diesel zu verhindern und den Dieb möglicherweise zur nächsten Tankstelle fahren zu lassen, wo er gefilmt werden könnte.
  • Günstige GPS-Tracking-Alternativen: Verwendet günstige Tracker wie AirTags, um den Standort eures Fahrzeugs zu überwachen, ohne teure Systeme zu installieren.
  • Fahrgestellnummer abdecken: Deckt die Fahrgestellnummer ab, um zu verhindern, dass Diebe anhand der Nummer Informationen über das Fahrzeug erhalten oder einen Schlüssel nachmachen können.
  • Vorsicht bei der Veröffentlichung im Internet: Vermeidet zu viele Fotos oder Informationen zum Standort eures Fahrzeugs im Internet zu teilen, um das Auffinden des Fahrzeugs für Diebe zu erschweren. Auch das Kennzeichen solltet ihr stets unkenntlich machen, bspw. um Versicherungsbetrug zu verhindern.

Das sind unsere Tipps und Recherchen zum Diebstahlschutz für Wohnmobile wie den VW California. Schreibt gerne in die Kommentare, welche Tipps ihr bereits umgesetzt haben und welche Produkte ihr verwendet.


Passende Produkte (Werbung):

Ähnliche Beiträge

Ein Kommentar

  1. So ein tolles Auto will man vor Diebstahl schützen. Zum Beispiel fällt mir auch die klassische Alarmanlage einfach ein. Interessant, dass es regionale Unterschiede gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert