Solaranlage für VW California: Einbau und erste Erfahrungen

Heute möchten wir euch von unserer Erfahrung mit der Solaranlage von Califaktur für unseren VW California berichten. Warum wir uns für ein fertiges Set zum Selbsteinbau entschieden haben, wie uns der Einbau als Laien gelang und welche ersten Erfahrungen wir mit der Solaranlage sammeln konnten, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Warum Califaktur?

Wir haben schon lange mit dem Gedanken gespielt, unser Wohnmobil mit einer Solaranlage auszustatten und dabei immer wieder Califaktur ins Auge gefasst. Die Firma ist eine Manufaktur aus Bayern, die ein einbaufertiges Komplettpaket aus hochwertige Solarpanels und allem, was dazu gehört anbietet. Alle Bestandteile werden mit bedacht ausgewählt und für die Kunden in Handarbeit für den Einbau zusammen gestellt. Das System ist schon bei über 150 anderen VW California im Einsatz, damit Praxiserprobt und keine reine Bastlerlösung. Daher haben wir uns sehr gefreut, dass sich Califaktur zu einer Kooperation bereit erklärt und uns einen großzügigen Rabatt eingeräumt hat. Wir haben uns für die 260-Watt-Peak-Anlage entschieden, das aus zwei Solarmodulen besteht, die mit zwei passenden Trägerplatten auf der C-Schiene auf dem Dach ohne zu bohren oder zu kleben montiert werden.

Unser Einbau

Da wir keine großen Handwerker sind, war uns ein einfacher Einbau sehr wichtig. Califaktur liefert eine gute Anleitung, die Schritt für Schritt erklärt, wie die Solaranlage auf unserem Bulli montiert wird. Zudem wurden wir im Vorfeld ausführlich beraten. Nachfolgend zeigen wir euch, wie wir die Solaranlage auf unserem VW California installiert haben, welche Herausforderungen uns dabei begegnet sind und welche Entscheidungen wir treffen mussten.

Haftungsausschluss: Dies ist keine Installations- oder Montageanleitung. Wir übernehmen keine Haftung für entstehende Sach- oder Personenschäden bei Nachahmung.

1. Dachmontage der Solarmodule

Zunächst haben wir die Solarmodule auf dem Dach montiert. Dabei haben wir darauf geachtet, dass sie im richtigen Abstand zueinander und zum Montagepunkt für unsere Starlink-Satellitenantenne liegen. Die Montage war weniger anstrengend als erwartet – wir mussten lediglich die Solarmodule hochheben, auf dem Dach ablegen und mit den entsprechenden Schrauben mit einem Drehmoment von 16 Newtonmetern befestigen. Hierzu werden ein Torx 45 Bit und ein Drehmomentschlüssel benötigt. Da wir letzteres nicht direkt zur Hand hatten, haben wir die Schrauben zunächst nur so gut es ging angezogen und später mit dem richtigen Drehmoment nachgezogen.

Califaktur Solarmodule mit 260 Wp auf dem VW California Austelldach

2. Verkabelung der Solarmodule

Anschließend haben wir die Kabel der Solarmodule unter den Modulen hindurchgeführt und seitlich an einem Regenwasserdurchlass der C-Schiene mit einem Kabelbinder fixiert. Dann haben wir es weiter am Heckklappendscharnier entlang gelegt und dort auch wieder mit einem Kabelbinder fixiert. Dann mussten wir uns zwischen drei Optionen entscheiden, um in den Innenraum zu gelangen.

Verlegung des Solarkabels am Heckklappenscharnier entlang

Entweder man nutzt den Schacht neben dem Heckklappenscharnier, der durch einen Gummischlauch abgedichtet ist. Hierzu muss man das Gummi einschneiden und das Solarkabel durchführen. Da es in diesem Bereich sehr feucht werden kann und wir kein Silikon zum weiteren Abdichten zur Hand hatten, haben wir uns gegen diese Variante entschieden und das Kabel zunächst weiter seitliche am Heck herunter an der Heckklappendichtung verlegt.

Die nächste Option ist: unten entlang der Dichtung in den Innenraum zu gehen. Allerdings bietet sich dies nur an, wenn man das Solarkabel dann weiter im Innenraum sichtbar entlang des Schrankes (im California Ocean bzw. Coast) bzw. der Seitenwand (im California Beach) nach vorn zur Batterie unter dem Fahrersitz verlegen möchte. Wer nur dort eine Zweibatterie hat (wie im California Beach), kann diese Variante wählen, um weiteren Aufwand zu vermeiden.

Verlegung des Solarkabels hinter der Rückleuchte

Die letzte und für uns beste Option war der Gang durch den Schacht hinter der Rückleuchte auf der Fahrerseite. Diese ist nur mit zwei Schrauben befestigt und schnell mit einem Kreuzschraubenzieher demontiert. Dahinter befindet sich wieder eine Gummidichtung, die wir leicht eingeschnitten und dann das Solarkabel durchgelegt haben. Vorteil ist dann, dass das Kabel direkt hinter dem Wassertank durchkommt und von dort leicht innerhalb des Schranks weiter verlegt werden kann.

3. Anschluss an die Batterie

Wir haben uns dafür entschieden, die PV-Anlage an die Batterie im Heckschrank unseres California Ocean anzuschließen. Dazu mussten wir mit einem Schlitzschraubenzieher die Verriegelung der Batteriefachabdeckung öffnen und die Batteriehalterung mit einer Umschaltknarre und die Sechskantschraube mit dem passenden Steckschlüssel-Einsatz lösen. Dann haben wir die Batterie Stück für Stück und mithilfe eines Holzpfannenwenders, der als „Rampe“ diente, aus dem Fach geholt.

MPPT-Laderegler Batterieanschluss
Der MPPT-Laderegler kann leicht an den Pluspol der Zusatzbatterie angeschlossen werden.

Die Kabel konnten wir leicht im Inneren des Schrankes verlegen. Dann haben wir die den MPPT-Laderegler an der Batterie mit den entsprechenden Verbindungskabeln angeschlossen. Hierbei musste das rote Kabel an den Pluspol der Batterie, der Minuspol beim T6.1 (mit Camperunit) jedoch nicht am Minuspol der Batterie, sondern an einer Masseverbindung angeschlossen werden. Dazu könnte wiederum die Schraube der Batteriehalterung genutzt werden, allerdings war dazu das Verbindungskabel zu kurz, da wir den Laderegel etwas weiter oben im Heckschrank über den Sicherungen anbringen wollten. Glücklicherweise ist der Heckschrank jedoch nicht weit von dort auch mit der Karosserie verschraubt, sodass wir dies als Masse nutzen konnten.

Masseanschluss über Schrankbefestigung an der Karosserie

4. Anbringen des Ladereglers

Da im Batteriefach im Heckschrank nur wenig Platz vorhanden ist, haben wir uns dazu entschieden, den Laderegler nicht direkt im Batteriefach anzubringen. Dies hat den Nachteil, dass dieser so nicht mehr selbst die Temperatur der Batterie überwachen kann. Stattdessen haben wir ein optionales Funkmodul für die Temperaturüberwachung der Batterie bestellt, um den Laderegler außerhalb des Batteriefachs montieren zu können. Den MPPT-Laderegler haben wir also noch mit dem PV-Kabel verbunden. Hierzu mussten wieder nur die offenen Enden entsprechend in den dafür vorgesehenen Plus- und Minuspol des Gerät eingesteckt und verschraubt werden. Dann konnten wir den Laderegler mit dem mitgelieferten doppelseitigen Klebeband oberhalb der Sicherungen im Heckschrank an einer Kunstoffverkleidung ankleben. Die Kabel haben wir hinter der Verkleidung der Sicherungen verlegt.

Position des MPPT-Ladereglers im Heckschrank über den Sicherungen

5. Installation des Batteriesensors

Zunächst wird der Batteriesensor am Pluspol angeschlossen, während der Minuspol schwer zugänglich ist. Daher haben wir die Masseverbindung an der Batteriebefestigungsschraube genutzt. Anschließend wird die Batterie wieder eingesetzt und der Sensor schließlich vorne an der Batterie angeklebt. Dann begann der Sensor zu blinken, was darauf hindeutet, dass er bereit ist, sich über Bluetooth mit der dazugehörigen App zu verbinden. Zum Schluss haben wird die Batterie wieder in das Fahrzeug eingesetzt und die Abdeckung eingesetzt.

Victron Batteriesensor
Der Victron Batteriesensor kann einfach vorne auf die Batterie geklebt werden.

6. Einrichtung der App

Die Einrichtung über die App verläuft problemlos: Zuerst wird eine Verbindung mit dem Laderegler per Bluetooth hergestellt, dann wird mithilfe der Standard-PIN gekoppelt und anschließend eine neue PIN vergeben. Das gleiche erfolgt mit dem Batteriesensor. Danach wird ein Netzwerk erstellt, über das die beiden verbunden werden, sodass der Laderegel die Batterietemperatur überwachen kann. Zum Schluss haben wir alles noch einmal überprüft, um sicherzustellen, dass die Solaranlage korrekt funktioniert.

Tipps und Verbesserungsvorschläge

Trotz der guten Anleitung und der einfachen Montage gibt es einige Dinge, die wir uns noch gewünscht hätten oder die uns aufgefallen sind. So hätten wir uns beispielsweise eine farbige Anleitung gewünscht, vor allem bei den Bildern, um Farben besser erkennen zu können. Außerdem wäre es hilfreich, im Vorfeld darauf hinzuweisen, dass bestimmte Werkzeuge wie ein Torx 45 Bit oder ein Drehmomentschlüssel mit 16 Newtonmetern benötigt werden. Auch würden wir uns einen Bausatz mit einem kürzeren Solarkabel und dem Batteriesensor für den Anschluss an die Zusatzbatterie im Heckschrank wünschen.

Verkabelung im Heckschrank über dem Frischwassertank

Fazit

Alles in allem sind wir mit der Solaranlage von Califaktur sehr zufrieden. Der Einbau war für uns als Laien machbar und die Anlage ist gut durchdacht. Insgesamt verlief die Installation der Solaranlage reibungslos und war weniger aufwendig als zunächst befürchtet. Der Einbau hat uns einen guten Nachmittag gekostet, was aber auch daran lag, dass wir nebenbei noch alles gefilmt haben. Durch die detaillierte Anleitung und mit dem passenden Werkzeug konnten wir die Solaranlage auch als Laien erfolgreich auf unserem Wohnmobil montieren und in Betrieb nehmen. Die App von Victron, mit der man den Ladestand und die Solarleistung überwachen kann, funktioniert ebenfalls einwandfrei. Wir freuen uns schon darauf, im Sommer und bei den nächsten Touren die Solarenergie zu nutzen und werden euch natürlich darüber berichten. Vielen Dank an Califaktur für die großzügige Unterstützung und den tollen Service.


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9 Kommentare

  1. hallo,

    ist der app „carplay“ fähig ?
    wie mact du das dach unter der solar sauber ?

    grusse
    patrick

    1. Hallo Patrick,
      die Victron App ist meines Wissens nicht Carplay fähig. Du kannst die Panele jederzeit löse schrauben, um das Dach darunter zu waschen.
      Liebe Grüße
      Christian

  2. Hallo,
    mich würde noch interessieren wie es mit der Werksgarantie bei VW aussieht. Könnte doch sein dass bei jedem Eingriff in die Elektronik die Garantie erlischt, oder?
    Bin nämlich auch am überlegen ob ich bei meinem T6.1 California Ozean eine Solaranlage verbaue, oder umrüste auf Lithium Eisenphosphat Batterien.
    Aber beides in der fünf Jahres Garantie dürfte Probleme bereiten.

    Viele Grüße Christian

    1. Hey Christian,

      danke für Deinen Kommentar, den wir an Califaktur weitergeben haben, da wir ihn selbst nicht beantworten können. Da wir keine Fünf-Jahres-Garantie ab Werk hatten, spielte es für uns keine große Rolle.

      LG Christian

  3. Hallo Christian,

    Vielen Dank für deine Frage. Da wir die Originale Elektronik nicht verändern gibt es hier keine Probleme mit der Werksgarantie. Unser Laderegler wird parallel zum Bestehen System betrieben und ist wie ein einfaches Batterieladegerät zu sehen.

  4. Hallo zusammen, hört sich alles sehr gut und einfach an, meine Frage bezieht sich auf die Höhe meines Fahrzeuges, wird diese verändert oder bleibt es bei 1,99m Gesamthöhe meines Cali. Ich frage wegen der Einfahrtshöhe meiner Garage.
    LG Günter

    1. Die Höhe verändert sich eigentlich nicht. Das Panel und die Trägerplatte sind hauchdünn. Wir hatten bisher in keiner Tiefgarage Probleme.

  5. Wollte an dieser Stelle mal DANKE sagen. Hat mir bei der Verlegung der Kabel in den Bus sehr geholfen!
    Allzeit gute Fahrt wünsche ich. 🙂
    Lieber Gruss aus der Schweiz
    Susan

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